Bangkok – Die Metropole, die nie schläft
Bangkok, von den Einheimischen auch Krung Thep genannt, ist die Hauptstadt Thailands und mit über 11 Millionen Einwohner bei weitem auch die größte Stadt des Landes.
Die vielen Hochhäuser, die starke Luftverschmutzung, verursacht durch den allgegenwärtigen Verkehrsmoloch, das berühmt berüchtigte Nachtleben und nicht zuletzt auch das heiße, meist schwüle Klima verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit machen Bangkok nicht zu einer Stadt, die man sofort ins Herz schließt.
Doch man sollte sich vom ersten flüchtigen Eindruck nicht täuschen lassen, denn Bangkok ist zweifellos die Metropole in Asien, die am weltoffensten ist, und mit ihren vielen Tempeln und Palästen, den fantastischen Einkaufstempeln und Märkten, dem geschäftigen Leben auf dem Chao Phraya und den verbliebenen Kanälen, sowie mit einem Überangebot an Unterhaltungsmöglichkeiten und den vielen hervorragenden Hotels eigentlich für jeden Besucher etwas zu bieten hat.
Die Bezirke von Bangkok
Bangkok ist eine riesige, geschäftige, moderne Stadt, mit einem pulsieren Leben, das auch nachts kaum zur Ruhe kommt. Verwaltungstechnisch ist Bangkok in über 50 Bezirke aufgeteilt, die wiederum 169 Unterbezirke haben. Die Verwaltungsbezirke sind eigentlich nur wichtig im Geschäftsleben und für offizielle Adressangaben, für Touristen sind sie eher ohne Belang.
Bangkok ist nicht, wie das bei vielen Städten ähnlicher Größe der Fall ist, das Ergebnis eines Zusammenwachsens mehrerer kleinerer Städte von mehr oder weniger gleicher Größe, sondern das Resultat einer Auswucherung einer einzigen Stadt in alle vier Himmelsrichtungen. Dabei wurden zwar viele Dörfer eingemeindet, jedoch keine größeren Städte.
Das historische Zentrum, von dem aus sich Bangkok in alle Richtungen ausbreitete, ist die durch Kanäle künstlich geschaffene Rattanakosin-Insel in der Biegung des Chao Phraya, in dem auch der alte große Königspalast liegt.
Welche Stadtteile sind für Touristen interessant:
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Dusit
In diesem Bezirk wird Thailands Politik gemacht. Hier befinden sich fast alle wichtigen politischen Institutionen und auch das Königshaus residiert in diesem Bezirk. Hier gibt es viele Grünflächen und üppig bewachsene Gärten, Gebäude im europäischen Stil, sowie beeindruckende Paläste und breite Prachtstraßen. All das verleiht diesem Stadtteil einen völlig eigenen Charakter, der sich wesentlich vom Rest Bangkoks unterscheidet.
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Khao San Road
Im nördlichen Teil von Rattanakosin, rund um die Khao San Road, liegt Banglamphu. Dieses Gebiet ist einfach der Anziehungspunkt für junge Leute aus der ganzen Welt. Nicht von ungefähr wird die Khao San Road auch als Hauptstadt der Rucksacktouristen bezeichnet. Neben günstigen Pensionen und Partystimmung fast rund um die Uhr gibt es hier einfach alles, wonach Rucksacktouristen und Budget-Reisende suchen.
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Phahonyothin
Das Gebiet um die Phahonyothin Road und Viphavadi Rangsit Road ist ein gewaltiger Außenbezirk im Norden von Bangkok. Hier befindet sich auch das riesige neue Northern-Bus-Terminal (Morchit 2). Von hier aus fahren die vielen Überlandbusse nach Nord- und Nordost-Thailand. Auch der BTS-Skytrain endet hier. Am Wochenende öffnet der Chatuchak Weekend Markt seine Tore. Mit seinen über 8.000 Ständen ist der Markt ein Paradies für Schnäppchenjäger. Artikel aus ganz Thailand werden hier verkauft. 200.000 Besucher, davon über 30 Prozent Ausländer, strömen an jedem Markttag hierher. Es gibt hier eigentlich nichts, was es nicht gibt.
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Pratunam
Der Pratunam-Markt ist der größte Bekleidungsmarkt in Bangkok mit hunderten von Ständen. Er befindet sich im Viertel rund um den Bayoke Tower und das Indra-Hotel an der Ecke der Petchburi-Road und Rajaprarop-Road, unweit der Ploenchit Road und dem Siam Square. Zum Pratunam-Bezirk wird auch noch das Gebiet bis zum Victory Monument gezählt.
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Ramkhamhaeng
Entlang der Ramkhamhaeng Road erstrecken sich ausgedehnteWohngebiete, sowie einige große Shopping Malls und Freizeitparks wie Safari World. Hier befindet sich auch die Ramkhamhaeng-Universität, die größte in Thailand. So wundert es nicht, daß die Stadtteile Hua Mak und Bangkapi als bevorzugte Wohnviertel für Studenten gelten.
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Ratchadaphisek
Seit der Eröffnung der Metro ist aus der Gegend rund um die Ratchadaphisek Road ein Unterhaltungsviertel geworden, das insbesondere bei Einheimischen überaus beliebt ist. Die Sois der „Ratchada“ beherbergen inzwischen die bekannten Szene-Clubs, wie beispielsweise Royal City Avenue (RCA).
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Rattanakosin
In einer Biegung des Chao Phraya, zwischen dem Fluss und den Geschäftsvierteln der Stadt, liegt das eigentliche alte Stadtzentrum von Bangkok. Hier befinden sich die vielen berühmten Touristenattraktion, wie der alte Königspalast (Grand Palace). Interessante buddhistische Tempel, wie Wat Pho und Wat Phra Kaeo, liegen nur einen Spaziergang voneinander entfernt. Nördlich vom alten Königspalast liegt das Viertel der Rucksacktouristen rund um die Khao San Road. Der Stadtteil Rattanakosin ist gut mit dem Express-Boot zu erreichen. Mit den Anlegestellen Tha Chang und Tha Tien, unweit des alten Königspalastes und Wat Pho, sowie Phra Arthit in der Nähe der Khao San Road befinden sich gleich drei große Anlegestellen in diesem Areal.
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Siam Square
Das quirlige Stadtviertel rund um den Siam Square, einschließlich der Ratchaprasong und Phloenchit Road, ist das moderne Zentrum von Bangkok. Der Stadtteil hier wird auch als Pathumwan bezeichnet. Hier häufen sich die großen Luxushotels und die riesigen Einkaufstempel mit ihren Luxusboutiquen, wie beispielsweise der CentralWorld Mega-Shopping Komplex oder das Siam Paragon Einkaufszentrum mit direktem Zugang zur Siam Square BTS-Skytrain Station. Hier begegnen sich die beiden Skytrain-Linien. Die Siam Square Station ist die am stärksten frequentierteste Station in Bangkok.
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Silom
Das Gebiet rund um die Silom Road ist das Finanzzentrum der thailändischen Hauptstadt. Die meisten großen Banken und viele internationale Firmen haben hier ihren Sitz. Auch zahlreiche Luxushotels gibt es hier, die jedoch eher von ausländischen Geschäftsleuten als von Touristen frequentiert werden. Wenn es dunkel wird und die Büros geschlossen haben erwacht hier Patpong zum Leben, eines der der berüchtigsten Rotlichtviertel der Stadt, inmitten des Patpong Night-Markts.
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Sukhumvit
Ohne Zweifel ist das Gebiet rund um die Sukhumvit-Road einer der wichtigsten Touristenbezirke in Bangkok. Neben vielen wohlhabenden Thais wohnen hier auch viele Ausländer, die sich dauerhaft in Bangkok aufhalten. Hier gibt es unzählige Hotels, von der einfachen Pension bis zum Luxushotel, Restaurants und Nachtclubs. Auch ein Teil des berühmt, berüchtigten Rotlichtszene ist hier angesiedelt, insbesondere in der Nana Entertainment Plaza und in der Soi Cowboy.
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Thonburi
Thonburi ist heute der Name für die westlich des Chao Phraya gelegenen Stadtteile von Bangkok. Im Gegensatz zum östlichen Teil der Stadt gibt es heute noch in Thonburi zahlreiche Kanäle (Khlongs), was viele Besucher veranlasst, eine Kanal-Tour in diesen Stadtteil zu unternehmen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind hier Wat Arun, die königlichen Barken, das National Museum und einen der Floating Märkte. Zu Thonburi gehören auch Bangkok Noi und Bangkok Yai, zwei geschäftige Stadtviertel auf der Westseite des Chao Phraya.
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Yaowarat und Pahurat
Die Yaowarat Road ist eine der Hauptverkehrsadern in Chinatown. Parallel zur Yaowarat Road verläuft die Haupteinkaufsstraße von Chinatown, die Sampheng Lane. In der Yaowarat Road gibt es zahlreiche große Geschäfte, die thailändischen Goldschmuck verkaufen. Das Viertel rund um die Phahurat Road wird auch als „Little India“ bezeichnet, weil hier vorwiegend Thailänder indischer Abstammung leben und ihre Geschäfte betreiben. Innerhalb des multikulturellen Viertels um die Yaowarat und Pahurat Road gibt es unzählige Tempel, Schreine, Seafood-Restaurants und Straßenmärkte.
Im Westen grenzt Bangkok an die Provinz Nakhon Pathom, im Nordwesten an Nonthaburi, im Norden an Pathum Thani, an Chachoengsao im Osten, Samut Prakan im Südosten und im Südwesten an Samut Sakhon.
Wissenswertes über Bangkok
Bangkok ist eine überaus touristenfreundliche Metropole, die sich in der tropischen Klimazone befindet. Besucher werden sofort mit der unvermeidlichen Hitze und der überaus großen Luftverschmutzung konfrontiert, aber auch begleitet vom stets freundlichen Lächeln der meisten Thais. Trotz der aufgebauschten Berichte in den Medien ist Bangkok eine überraschend sichere Stadt, weit besser organisiert als es auf den ersten Blick erscheint und voller verborgener Schätze, die es zu entdecken gilt. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt im Winter plus sechs Stunden und im Sommer plus fünf Stunden. In Thailand gibt es keine Sommerzeit.
Die übermäßige Hitze verbunden mit der relativ hohen Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum von tropischen Pflanzen. Exotische Orchideen und saftige Früchte wachsen überall. In der ganzen Stadt erblickt man Bougainvillea und genießt den Duft der Frangipani-Blüten. Das berühmte thailändische Essen ist preiswert, gesund und schmackhaft. Für viele Besucher ist Bangkok die asiatische Metropole schlechthin. Hier kommt alles zusammen, die buddhistischen Mönche in ihren Safran-gelben Gewändern, die grellen Neonlichter, die prachtvollen Gebäude in der anmutigen thailändischen Architektur, die scharfen Gerichte und die farbenprächtigen Märkte, aber auch die nicht enden wollende Verkehrsströme und das heiße tropische Klima. Wer die ersten Tage überstanden hat, dem fällt es schwer, Bangkok wieder zu verlassen.
Die Geschichte Bangkoks
Bangkoks Geschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte und damit auch die Geschichte Bangkoks als thailändische Hauptstadt ist eng verknüpft mit der Geschichte der Chakri-Dynastie, die nach wie vor den thailändischen Thron besetzt. Inzwischen wird das Land jedoch nicht mehr vom König regiert.
Ursprünglich war Bangkok eine Handelsstützpunkt an den Ufern des Chao Phraya Flusses. Nach dem Fall und der Zerstörung Ayutthayas im 18. Jahrhundert machte König Taksin das Dorf auf der westlichen Seite des Flusses zur neuen Hauptstadt des Königreichs von Siam und benannte den Ort um in Thonburi. Nachdem Chao Phaya Chakri am 20. April 1782 als König Rama I zum siamesischen König gekrönt wurde, war eine seiner ersten Entscheidungen, die Hauptstadt auf das östliche Ufer zu verlegen und Khrung Thep zu nennen, was übersetzt soviel wie „Stadt der Engel heißt“.
Gegründet wurde die neue Hauptstadt jedoch nicht von Rama I. Die Stadt bestand schon seit Jahrhunderten. Sie war ein wichtiger Ort im Handel mit Europa. Auch eine scharfe Trennung zwischen den Ansiedlungen links und rechts des Chao Phraya ist geschichtlich nicht gerechtfertigt. Während die hier ansässigen europäischen Händler bei dem Namen „Bangkok“ blieben, den die Ansiedlung schon als kleines Dorf trug, wurde die Stadt auf beiden Seiten des Flusses lange Zeit Thonburi genannt.
Diesen Namen erhielt die Siedlung beiderseits des Flusses, als sie von König Taksin zur Stadt aufgewertet wurde. Taksin hatte sich Thonburi ganz bewusst als Hauptstadt ausgesucht. Seine strategische Idee war es gewesen. den Fluss mitten durch die Hauptstadt fließen zu lassen, da er nach dem Fall Ayutthayas einen neuen Angriff der Burmesen befürchtete. Der Fluss solle als letzter Fluchtweg aus der Stadt dienen.
Als jedoch König Rama I den siamesischen Thron bestieg, war von der burmesischen Bedrohung nicht mehr viel übrig geblieben. Das Königreich Siam war längst wieder erstarkt und Fluchtwege waren zweitrangig geworden, viel wichtiger geworden war eine starke Verteidigung. Für eine starke Verteidigung war ein Fluss, der mitten durch die Stadt floss jedoch eher nachteilig, der Flusslauf wäre eher schwer zu verteidigen gewesen. So war sein Entschluss nachvollziehbar, sich mit seinem Palast und allen zentralen Einrichtungen am Ostufer des Chao Phraya anzusiedeln und den westlichen Stadtteil, der heute als Thonburi bezeichnet wird, quasi zu räumen.
Um in günstigster Lage Platz für seinen Palast zu schaffen, wurde ein ganzes Viertel, das von Chinesen bewohnt war, schlichtweg evakuiert und niedergerissen. Die chinesische Bevölkerung wurde drei Kilometer flussabwärts in einem neuen Gebiet angesiedelt, das den Namen Samphaeng trug, dem heutigen Chinatown.
Der große Königspalast und der Tempel des Smaragd-Buddha wurde im Jahr 1785 fertiggestellt. Erst jetzt wurde Bangkok offiziell als neue Hauptstadt eingeweiht und auf den Namen „Krung Thep Mahanakhon Amorn Ratanakosin Mahintharayutthaya Mahadilok Popnoparat Ratchathani Burirom Udomratchanivetmahasathan Amornpiman Avatarnsathit Sakkathattiyavisnukarmprasit“getauft. Auf deutsch heißt dies „Stadt der Engel, große Stadt und Wohnsitz des Smaragd-Buddha, uneinnehmbare Stadt des Gottes Indra, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm erbaut wurde“.
Der Einfachheit halber wurde der Name in der Umgangssprache als Khrung Thep abgekürzt. Im westlichen Sprachgebrauch und auch im modernen thailändischen Geschäftsleben heißt die Stadt Bangkok, den Namen, den sie schon als kleine Siedlung trug.
Das Leben in Bangkok spielte sich früher vorwiegend auf dem Wasser ab. Das einfache Volk lebte auf Bambus-Flößen, während Händler mit ihren Booten auf dem Wasser kreuzten, um Ost und Gemüse zu verkaufen. Die einzigen Gebäude aus Stein waren Tempel und Paläste. Im 19. Jahrhundert wurden fast alle Staaten in Südostasien von westlichen Mächten als Kolonien vereinnahmt. Einzig der Weitsicht und dem Verhandlungsgeschick von König Rama IV und Rama V war es zu verdanken, daß Siam unabhängig blieb. Schon früh öffneten sie ihr Land für Europäer und ließen die alten Kanäle auffüllen und darauf Straßen bauen. König Rama V verlegte die Residenz nach Dusit und ließ dort Boulevards nach europäischem Vorbild anlegen.
Jedoch erst nach dem zweiten Weltkrieg begann Bangkok sich in unglaublichem Tempo auszubreiten. Der wirtschaftliche Schwerpunkt verlagerte sich vom alten Stadtzentrum Rattanakorn in Richtung Osten. Das unablässige Wachstum und der ständige Nachzug von Millionen von Thais aus dem Isaan bewirkten, daß sich Bangkok unkontrolliert entwickelte und sich daher eigentlich kein richtiges Stadtzentrum herausbilden konnte.
Das ungebremste Wachstum machte zum einen aus Bangkok eine sehr weltoffene und angesagte Metropole in Asien, verursachte zugleich aber auch bis heute ungelöste soziale Probleme. So hat sich eine weite Schere aufgetan zwischen denen, die von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren und denen, die vom Land hierher kamen, um hier Arbeit zu suchen. Hinzu kommen die fortwährenden Verkehrsprobleme, die auch vom neuen Skytrain und der Metro nicht behoben werden können. Für die normal arbeitende Bevölkerung sind sie einfach zu teuer. Auch ist es in Bangkok nicht einfach, einen Platz in einem Park zu finden, der zum Verweilen einlädt. Unter allen Hauptstädten der Welt, weist Bangkok die geringsten Grünflächen auf.
Karte von Bangkok
Wer sich umfassender über Bangkok informieren will, der sollte sich einmal die unten aufgelisteten Ratgeber ansehen:
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