Mobil ins Internet in Thailand
Bei der Nutzung von Mobilfunknetzen im Ausland berechnen die hiesigen Netzbetreiber saftige Roaming-Gebühren. Insbesondere trifft das für Fernreisen zu, beispielsweise für Reisen nach Thailand.
Besonders teuer kann es für den werden, der unterwegs im Ausland ins Internet gehen will. Um vor bösen Überraschungen auf der nächsten Rechnung und dem damit verbundenen finanziellen Fiasko gefeit zu sein, gilt es die Roaming-Tarife mit ihren unverschämt teuren Gebühren zu meiden.
Daher ist es ganz wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt, in Thailand kostengünstig mit dem Smartphone, dem Tablet oder Notebook ins Internet zu gehen.
Zwar bieten inzwischen viele Hotels Internet-Zugang im Zimmer oder in der Lobby an. Nicht immer jedoch ist der Internet-Zugang dort kostenlos. Preise von 60 Baht die Stunde bzw. 200 Baht am Tag kann man eigentlich nur als Unverschämtheit bezeichnen. Oft ist der Internet-Zugang in den Hotels nicht nur sehr langsam und instabil, sondern auch nicht einmal abgesichert, die Daten werden per WiFi unverschlüsselt übertragen. Die Zugangsdaten dienen lediglich dazu, nicht zahlende Benutzer fern zu halten, jedoch nicht der Sicherheit des Zugangs.
In der heutigen Zeit wird ein guter Internet Zugang immer wichtiger. Viele Hotels haben es offensichtlich noch nicht realisiert, dass für immer mehr Hotelgäste ein gut funktionierender Internet-Anschluss ein ganz wichtiger Entscheidungsgrund ist.
Wer braucht im heutigen Zeitalter noch einen Telefonanschluss auf dem Zimmer, wenn kein Internetanschluss per LAN oder WLAN dazu gehört, bestenfalls um vielleicht noch den Zimmerservice zu bestellen. Auch der oftmals als non-plus-ultra angepriesene Anschluss fürs Kabelfernsehen mit x thailändischen und vielen anderen Programmen in fremder Sprache, sowie vielleicht der deutschen Welle, deren mehr als langweilige Sendungen von 90 Minuten 24 Stunden lang wiederholt werden, verliert immer mehr an Bedeutung. Fernsehen via Internet hießt hier einzig und allein die Zukunft.
Erst damit wird möglich, dass Hotelgäste jederzeit unter hunderten, wenn nicht gar unter tausenden von Angeboten ihren persönlichen Lieblingssender auswählen können, um Sendungen anzusehen, die sie interessieren, Nachrichten online zu verfolgen oder verpasste Sendungen abzurufen, ganz gleich zu welcher Zeit und in welcher Sprache.
Welche Möglichkeit gibt es, mobil ins Netz zu gehen?
Zunächst stellt sich hier die Frage, für was wird der Internet-Zugang benötigt, will ich nur allgemeine Infos, Nachrichten abrufen, Videos und Fernsehen ansehen oder liegt die Priorität auf persönlicher Kommunikation, also auf Dingen, die persönliche Zugangsdaten erfordern.
Geht es nicht um persönliche Kommunikation kann man ohne weiteres auf kostenloses ungeschütztes WLAN zurückgreifen, das von vielen Hotels und gastronomischen Betrieben, wie Starbucks etc. zur Verfügung gestellt wird.
Wer jedoch nicht immer auf der Suche nach kostenlosen WiFi-Hotspots und zudem unabhängig sein will, bei dem auch noch die persönliche Kommunikation im Vordergrund steht, der wird nicht umhin kommen, sich nach anderen Möglichkeiten umzusehen. Vor allem dann, wenn im Hotel kein kostenloser, passwortgeschützter Internetzugang angeboten wird.
Übrig bleibt dann eigentlich nur der Internet-Zugang über das Mobilfunknetz Dazu muss bei einem der Mobilfunk-Provider in Thailand eine SIM-Karte erworben und ein Internet-Tarif gebucht werden. Das kann eine Flatrate für einen Monat sein, ein Zugang auf Zeit oder ein bestimmtes Datenvolumen sein. Normalerweise können die SIM-Karten mit einem Smartphone oder Tablet direkt benutzt werden. Wer mit einem Notebook surfen will, braucht in der Regel noch einen USB-Surfstick, um mit der SIM-Karte die Verbindung zum Internet herzustellen.
Update: Seit dem 1. Februar 2015 müssen sich Käufer einer SIM-Karte registrieren. Beim Kauf der Karte muss der Reisepass vorgelegt werden.
Die Angebote der thailändischen Mobilnetz-Provider:
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AIS
AIS ist Marktführer in Thailand. Mit dem Erwerb der 3G Net Sim-Karte für 69 Baht erhält man mobilen Zugang zum Netz von AIS. Zur SIM-Karte können dann verschiedene zeit- oder volumenabhängige Tarife dazu gebucht werden. Die Karte gibt es als Starterkit, bei dem schon 5 Stunden Zugang zum Internet enthalten sind. Informationen hierzu gibt es auf der Webseite von AIS.
Am interessantesten für iPhone oder Android Smartphone Nutzer ist sicher der Tarif „Voice + 3G“ für 899 Baht im Monat, der 500 Telefonminuten, den Versand von 300 SMS, unbegrenzte WiFi Nutzung an AIS und 3BB Hotspots enthält, sowie ein Datenvolumen von 2 Gigabyte im Hi-Speed Modus. Wer auf die WiFi Nutzung der Hotspots keinen Wert legt, zahlt nur 839 Baht im Monat.
Der Flatrate-Tarif für Tablet- oder Surfstick-Nutzer kostet 799 Baht im Monat und enthält den Zugang zu den WiFi-Hotspots sowie laut Aussage von AIS unbegrenzten Datentransfer. Verschiedene Nutzer berichten jedoch, dass der Datentransfer limitiert ist.
Die Netzabdeckung ist von allen drei Anbietern am besten, fast 100% des Landes werden abgedeckt. Das mobile Internet von AIS funktioniert auch noch in abgelegeneren Landesteilen, wobei die Datenübertragungsrate jedoch regional sehr stark schwanken kann.
Ich selbst hatte die Karte in Pattaya im Jahr 2011 im Einsatz. Aufgrund der niedrigen Übertragungsrate genügte die Karte meinen Anforderungen nicht. Die Seiten wurden nur sehr langsam aufgebaut, bestenfalls geeignet zum Abruf von E-mails.
Wie ich mich in diesem Jahr selbst überzeugen konnte, ist dies inzwischen wesentlich besser geworden. Im Schnitt werden beispielsweise von AIS 3G Nutzern auf Phuket Übertragungsraten zwischen 1,2 und 2,6 Mbps für Downloads angegeben. Ein ordentlicher Wert.
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DTAC
Happy Internet SIM ist die Prepaid SIM-Karte für alle, die mit DTAC mobil ins Internet gehen wollen. Die SIM-Karte kann im UMTS-Surfstick, im Smartphone oder auch in einem ganz normalen Handy eingesetzt werden. Im Starterpaket enthalten sind 600 Gratis-Minuten fürs Internet.
Hinzu buchen kann man drei verschiedene Arten von Internet-Tarifen: Unlimited Packages, Volume-Based Packages und Time-Based Packages. Diese Pakete wiederum gibt es in verschiedenen Größen. Die monatlichen Pakete verlängern sich automatisch, wenn sie nicht gekündigt werden. Weitere Informationen hierzu findet man auf der DTAC Webseite.
Die Datenübertragungsrate bei DTAC ist wesentlich langsamer als bei AIS oder Truemove. Webseiten werden nur sehr langsam aufgebaut, nur für einfache Webseiten geeignet. Wer nur E-Mails abrufen will, für den genügt dieser Service.
Für Google Mail Nutzer gibt es einen zusätzlichen Bonus. Via Google-Mail können bequem und kostenlos SMS an DTAC Nummern verschickt werden. Dazu muss unter „Chat und SMS“ die Nummer mit +66898XXXXXX eingegeben werden.
Update vom November 2014: Inzwischen gibt es auch von DTAC sehr interessante UMTS-Angebote, die unter Vermeidung von teuren Roamingkosten mit dem Smartphone oder Tablet einen schnellen Zugang ins Internet gewährleisten. Ausführliche Infos zu den DTAC UMTS Tarifen gibt es hier.
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True
Truemove ist das mobile Internet von True. Die Truemove Net Sim-Karte kostet 99 Baht. Dazu angeboten werden mehrere Internet-Tarife, die entweder nach Zeit oder Volumen abgerechnet werden. Es gibt mehrere Prepaid Tarife, die entweder nach Zeit oder Volumen abgerechnet werden. Für die meisten wird die monatliche Flatrate für 799 Baht am interessantesten sein. Daneben gibt es noch Flatrates für eine kürzeren Zeitraum. Wichtig ist, dass bei Truemove alle Tarife aktiviert und freigeschaltet werden müssen. Details hierzu findet man auf der Truemove Website.
Truemove ist nur dann gut geeignet, wenn man sich vorwiegend in Bangkok oder in den Touristenzentren Pattaya und Chiang Mai aufhält. Hier ist die Netzabdeckung gut und nur hier wird auch die für ein 3G Netz sehr gute Datenübertragungsrate bis zu 7,2 Mbps garantiert.
Auf seiner Webseite bietet Truemove eine interaktive Karte an, mit der die Netzabdeckung in den betreffenden Regionen festgestellt werden kann.
Ich selbst hatte die Möglichkeit, 2011 und 2012 die Truemove Net Sim 3G+ Karte in Bangkok und in Pattaya zu nutzen. Installiert war die SIM-Karte in einem Huawei E5 portable Modem mit dem mein Notebook via WLAN verbunden war. In Bangkok gab es eigentlich immer eine gute Netz-Verbindung, in Pattaya hingegen gab es auch Zeiten, wo das Netz nicht erreichbar war. Die Geschwindigkeit war passabel, liegt aber deutlich unter dem angegebenen maximal erreichbaren Wert von 7,2 Mbps. Wunder darf man hier nicht erwarten. Wer in erster Linie Videos bei YouTube oder deutsches Fernsehen ansehen will, ist mit einem Internet-Zugang via Mobilfunknetz eher schlecht beraten.
Wer bei True das mobile Internetpaket bucht, erhält per per SMS die Zugangsdaten für true WiFi, damit können die vielen WiFi Hot Spots in Bangkok und Pattaya nutzen. Weitere Infos hierzu gibt es unter: http://www.truewifi.net
Die Truemove Prepaid Internet-Tarife laufen automatisch ab, sie verlängern sich nicht stillschweigend. Wer verlängern will, muss die Verlängerung des Tarifes selbst beantragen.
Die Nutzung eines Surf-Sticks mit der SIM-Karte von einem der vorgenannten großen Provider ist sicher die einfachste und auch günstigste Möglichkeit, fast überall eine Internet-Verbindung herzustellen. Wer jedoch gleichzeitig mit nur einer SIM-Karte mit Smartphone und Tablet oder Notebook ins Netz gehen will, der sollte eventuell den Kauf eines WLAN-Hotspots (portable Router) ins Auge fassen. Empfehlenswerte Geräte gibt es von Huawei. Den günstigsten portablen Router von Huawei gibt es schon für etwa 50 Euro und ist ist damit nicht wesentlich teurer als ein guter USB-Surfstick. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass gleichzeitig bis zu zehn Teilnehmer passwortgeschützt via WLAN mit den kleinen Mobilfunk-Routern das Internet nutzen können.
Mobilfunk-Router für die Hosentasche
Wem die horrenden Gebühren, die teilweise von Hotels fürs Internet verlangt werden, einfach zu teuer sind, und wer zudem Wert auf eine recht stabile Verbindung mit ordentlicher Geschwindigkeit legt, oder generell unabhängig sein möchte und wem es wichtig ist, fast überall gleichzeitig mit Smartphone, Tablet und Laptop online gehen zu können, für den gibt es von Huawei gut ausgestattete kleine kompakte UMTS- und LTE-Router, die per Akku betrieben werden und daher fast überall einsatzbereit und zudem noch einfach zu bedienen sind.
]Das kleinste und zugleich auch günstigste Modell ist der E5220s-2 UMTS-WLAN Wireless Hotspot von Huawei mit Schnellstart-Modus. Der kleine Router ist in nur 5 Sekunden betriebsbereit und bietet beim Download Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 21,6 MBit/s brutto bzw. sendet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5,76 MBit/s. An dem mobilen UMTS-zu-WLAN-Hotspot können bis zu 10 WLAN-Geräte gleichzeitig betrieben werden. Tablets, Notebooks und Smartphones können so problemlos mit dem Internet verbunden werden. Die Funkdaten werden per WPA2 verschlüsselt.
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Daneben bietet das kleine Gerät die Möglichkeit zur Kommunikation via E-Mail und SMS.Im Gerät verbaut ist ein 2,4 GHz WLAN Modul, das gemäß der gängigen IEE-Spezifikation 802.11n Bruttoraten bis zu 150 MBit/s ermöglicht. Die Akkulaufzeit des mobilen Routers beträgt rund 4 Stunden. Im Lieferumfang enthalten ist ein kurzes USB-Kabel, mit dem es per Notebook oder USB-Ladegerät aufgeladen werden kann, außerdem eine Kurzanleitung. Am Gerät gibt es vier LEDs, die den aktuellen Status für die Mobilfunk- und WLAN-Verbindung, Akku und SMS anzeigen. Bis auf den Ein-Ausschalter verfügt das kleine, flache Gerät über keine weiteren Bedienelemente.
Wesentlich leistungsfähiger kommt das etwas größere Modell Huawei E5776 mit mehreren Tasten und Steckplätzen, die alle von außen zugänglich sind. Das Mobilfunkmodem ist für LTE mit Datenübertragungsraten bis zu 150 Mbit/s Download und 50 MBit/s Upload brutto ausgelegt.
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Der mobile WiFi Hotspot unterstützt die LTE Frequenzbänder 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz. Steht kein LTE zur Verfügung, in diesem Falle ist der E5776 abwärtskompatibel zu UMTS und GSM und kann via HSPA+ bis zu 42.2 MBit/s Download realisieren. Der mobile WLAN-Hotspot unterstützt die Spezifikationen 802.11b/g/n auf dem 2.4 GHz und 5 GHz Band. Die Akkulaufzeit des mobilen Routers beträgt etwa 10 Stunden. Insgesamt können via WLAN bis zu 10 Geräte mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 300 MBit/s am Router betrieben werden. Die Statusanzeigen erfolgen im 3,7 cm großen Display. Neben dem Ein-Ausschalter verfügt der E5776 noch über eine WPS-Taste zur Erleichterung der WLAN-Kopplung, eine Reset-Taste, sowie Steckplätze für SIM- und Micro-SD-Karte und ein Anschluss für eine externe Mobilfunkantenne. Im Lieferumfang enthalten ist eine englischsprachige Schnellstartanleitung sowie ein USB-Kabel. Im Internet gibt es auch ein mehrsprachiges Anleitung als PDF-Datei.
Der E5372 Cat4 WiFi LTE Mobile Router ist das neueste Modell Modell von Huawei, in Bezug auf Preis und Leistung wahrscheinlich auch das attraktivste der hier vorgestellten Geräte. Auch der E5372 unterstützt die LTE Frequenzbänder 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload.
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Das kleine, nur 99x62x14 mm große und nur 130 Gramm schwere Gerät unterstützt die folgenden Standards: USB 2.0; GSM, GPRS, UMTS, EDGE, HSDPA, WCDMA, HSUPA, HSPA, HSPA+, LTE, DC-HSPA+; WLAN 802.11b, 802.11g und 802.11n. Auch an diesem Router können bis zu 10 WLAN-Geräte gleichzeitig betrieben werden. Ein 1.4 Zoll großes Display dient zur Anzeige der Statusinformationen. Weiter gibt es eine Ein-Aus-Taste und eine Menü-Taste, mit der auch das Display wieder ausgeschaltet werden kann. Daneben besitzt das kleine Gerät noch einen microUSB-Anschluss, sowie zwei RSMA-Antennenanschlüsse, die beide von außen zugänglich sind. Damit lässt sich MIMO-Technik nutzen, um so die Empfangs- und Sendeleistung des WLAN zu verbessern. Um den Reset-Taster, den microSD- und den SIM-Karten-Slot zu erreichen, muss der rückwärtige Gehäusedeckel abgenommen und der Akku entfernt werden. Auch hier gehört zum Lieferumfang ein USB-Kabel, sowie eine Kurzanleitung.
Die oben angeführten mobilen Router werden teilweise auch zu günstigeren Preisen von Mobilfunkprovidern in Deutschland angeboten. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass diese Geräte auch in Asien problemlos funktionieren. Oft lassen sich diese Geräte nicht für einen anderen Provider konfigurieren, vertragen keine fremden SIM-Karten oder unterstützen nicht die in Asien üblichen LTE Frequenzbänder. Für Asienreisende sind solche Geräte praktisch wertlos.
Ein Tipp zum Schluss: Wenn irgendwie möglich, sollte man SIM-Karten fürs Internet, USB-Surfstick oder WLAN-Hotspot direkt bei einem offiziellen Shop der drei oben angeführten Provider kaufen und dort den gewünschten Internet Tarif buchen. Dort gibt es fachkundiges Personal, die sich mit den Tarifen bestens auskennen. Die SIM-Karte wird aktiviert und eingerichtet. Alles wird funktionsfähig übergeben. Shops oder Beratungs-Center von AIS, DTAC oder True gibt es in vielen Shopping-Malls und IT-Center.
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