Warum leben so viele Rentner in Pattaya
Beim Gedanken, ihren Lebensabend in einem Land in Südost-Asien zu verbringen, denken viele zukünftige Rentner in erster Linie an die Hängematte unter Palmen an einem einsamen Strand, vielleicht auch an einen farbenprächtigen Dorf auf dem Lande oder an das lockere und entspannte Leben in einem Bungalow am Strand oder in den Bergen weitab vom Trubel und der Hektik unserer Zeit. Den Lebensabend in einem fremden Land von atemberaubender Schönheit unter freundlichen und lebensfrohen Menschen zu verbringen, das ist eigentlich der Traum vieler Senioren. Einfach „alt werden im Paradies“. Doch lassen wir besser einmal das Träumen sein, das Leben der meisten Residenten gestaltet sich in der Praxis meist etwas anders. Doch gerade in Südost-Asien gibt es Orte, die einen überaus angenehmen Lebensabend ermöglichen, obwohl viele diese Orte erst gar nicht in Betracht ziehen.
An vielen Orten jedoch ist das Leben zumindest ohne Grundkenntnisse der Landessprache kaum möglich, Sogar auf den Philippinen, wo Englisch eigentlich überall gesprochen wird, kommt man schnell an die Grenzen, wenn man beispielsweise in einem Haus am Strand auf Palawan leben möchte. Dort wird Visayan oder Tagalog gesprochen, was wiederum gar nicht so einfach zu erlernen ist.
Ein kleiner Ort bleibt ein kleiner Ort mit allen Vor- und Nachteilen, ganz gleich von welcher Seite aus man es betrachtet. Jeder, der einmal in einem kleinen Ort gelebt hat, der weiß, dass es mit der Privatsphäre nicht so weit her ist. Insbesondere dann, wenn es sich um einen Ausländer handelt, scheint jeder wirklich auch jedes noch so kleine Detail zu kennen. Und nicht jeder will wie ein Einheimischer nur unter Einheimischen leben. Viele Residenten suchen den Kontakt mit anderen Ausländern, die ebenfalls in der Fremde leben. Vielen fällt allein schon bei dem Gedanke, an einem abgeschiedenen Ort zu leben, ohne gelegentlich mit Landsleuten gesellig zusammen zu sitzen, die Decke auf den Kopf.
Wer sich dort fernab der Stadt auf dem Lande wohlfühlt und auf einige Annehmlichkeiten des modernen Lebens verzichten kann, der sollte die Sprache lernen und dorthin ziehen. Was ist jedoch mit der medizinischen Versorgung? Mit nur einer Apotheke im nächsten Städtchen, die erste Hilfe leisten kann, sieht es zumindest dann schlecht aus, wenn wirklich ein ernster Notfall eintritt und das nächste Krankenhaus ist ein paar Autostunden entfernt.
Das sind nur ein paar der Dinge, die auf dem Weg ins Rentnerparadies bedacht sein wollen. Die wichtigste Frage ist doch: Wie gestalte ich mein zukünftiges Leben ohne auf die Annehmlichkeiten des jetzigen Lebens verzichten zu müssen? Die Antwort darauf kann eigentlich nur sein, einen Ort zu finden, der es einerseits ermöglicht sowohl mitten unter Landsleuten zu leben als auch unter freundlichen Einheimischen zu leben und den Charme des exotischen Landes zu genießen. Einen Ort zu finden, an dem man leben kann, ohne die Landessprache zu erlernen, wo es viele andere Ausländer gibt, zumindest so viele, um Freundschaft Freundschaften mit anderen zu schließen, die ähnliche Interessen haben und die sich regelmäßig treffen. Zudem benötigt man einen Ort, wo eine gute medizinische Versorgung gewährleistet ist, wo die verschiedensten Küchen angeboten werden und man auch die Möglichkeit hat, die Abende in Geselligkeit zu verbringen. Man braucht eigentlich nur einen Ort zu finden, auf den all diese Kriterien zutreffen, einen Ort wie Pattaya.
Pattaya ist wie Disneyland für Erwachsene und Senioren, Amsterdam, Paris, New Orleans und Las Vegas, alles in einem. Nirgendwo sonst in Südost-Asien kann man zum einen in völliger Ruhe leben, wer will kann fast völlig unter Einheimischen leben und gleich daneben eine Massage genießen, dem Strandleben huldigen, Shoppen wie im Paradies, unter Tausenden von Restaurants und Straßenküchen auswählen und zum anderen nur eine Ecke weiter Zuschauer beim Thai-Boxen sein.
Dem entgegen steht natürlich das schlechte Image von Pattaya. Der Ort ist berüchtigt als bevorzugtes Reiseziel für männliche Singles. Ursprünglich ein verschlafenes Fischerdorf erlebte Pattaya während des Vietnam-Krieges einen ungeahnten Aufschwung, als der Ort von US-Soldaten für Kurzurlaube genutzt wurde und sich die vielen Bars, GoGo Bars und Massage-Parlors breitgemacht haben. Inzwischen jedoch ist Pattaya weitaus mehr als ein bevorzugter Ort für Singles. Überall, vor allem entlang der Beach Road sind Luxus-Hotels entstanden und immer mehr Pärchen und Familien kommen hierher. Waren es früher vorwiegend Amerikaner, Australier und Westeuropäer, die hierher kamen, so sind heute über zwei Drittel der Besucher, Russen, Chinesen, Inder und Urlauber aus arabischen Staaten. Auch das Gesamtangebot ist wesentlich familienfreundlicher geworden. Die Rotlichtviertel führen quasi ein eigenständiges Leben.
Wer abends die zur Fußgängerzone umfunktionierte ein paar hundert Meter lange Walking Street entlang läuft, landet in einer völlig anderen Welt. Überall erstrahlen und blinken die grellen Neon-Reklameschilder, die ganze Straße ist erfüllt vom Techno-Sound der sich im Lärmpegel übertreffenden Bars und GoGo-Bars. Über dem Ganzen hängt das unverwechselbare Aroma von Fisch, Hummer und Garnelen, die direkt an der Straße gegrillt werden.
Am besten ist es, sich hier bei einem Bier niederzulassen und den Trubel und die vielen Menschen aller Nationen zu beobachten. Ohne Zweifel stellt die Walking Street mit ihrer vulgären und marktschreierischen Atmosphäre die dunkle Seite vom heutigen Pattaya dar. Man sollte jedoch nicht Pattaya nur nach der Walking Street beurteilen, genau so wenig, wie man Hamburg nur nach der Herbertstraße beurteilt.
Wer den Eiffelturm gesehen hat, der rühmt sich auch nicht ganz Paris zu kennen, genau so wenig wie der Besuch des Brandenburger Tores bedeutet, dass man jetzt ganz Berlin gesehen hat. Pattaya nur nach den wenigen hundert Meter Amüsiermeile zu beurteilen, ist einfach zu kurz gedacht. Das moderne Pattaya ist zweifelsfrei einer der besten Orte, um in Südost-Asien zu leben.
Nur neunzig Minuten südlich von Bangkok liegt dieser Küstenabschnitt mit einigen sehr schönen Stränden am Golf von Thailand. Im Großraum Chonburi und Pattaya leben heute über eine Million Menschen. Das Gebiet um Pattaya ist ein hervorragender Ort, um seinen Lebensabend in Thailand ausklingen zu lassen. Hier gibt es eigentlich alles: Große Shopping-Center, die zum Einkaufen einladen ebenso wie günstige lokale Märkte, sehr billige Wohnungen und Häuser, Krankenhäuser mit internationalem Standard, eine große Gemeinde an Ausländer aller Nationen, die hier leben, hervorragende internationale Restaurants ebenso wie äußerst günstige Straßenküchen, schöne Strände, Freizeitaktivitäten für jedermann und natürlich das berühmt, berüchtigte Nachtleben für den, der es braucht.
Insbesondere die südlich vom eigentlichen Pattaya gelegenen wesentlich ruhigeren Stadtteile Jomtien und Na Jomtien werden von immer mehr Senioren als bevorzugte Wohngebiete angesehen. Während der Hochsaison kann man die Massen an europäischen Touristen sehen, die hier ihre Winterkleidung gegen Shorts und Sandalen eingetauscht haben. Hier gibt es genügend Condominiums, Apartments und Hotels in allen Preislagen und mit allen Annehmlichkeiten, jedoch ohne den Trubel und die Hektik wie im eigentlichen Pattaya. An langen Wochenenden kommen viele Menschen aus Bangkok hierher, um sich vom Leben innerhalb der Betonwüste zu erholen.
Durch den Ausbau der neuen Jomtien Second Road ist das Verkehrsaufkommen entlang der Beach Road insbesondere während der Hochsaison wesentlich geringer geworden. Wie in Pattaya selbst gibt es auch in Jomtien Restaurants mit jeder nur erdenklichen Küche. Entlang der Thappraya Road, die von Pattaya nach Jomtien führt, habe sich einige der besten Restaurants niedergelassen. Am südlichen Ende der Jomtien Beach Road findet man hervorragende Seafood-Restaurants, die Gerichte mit frischem Fisch, Garnelen und Hummer, weitaus günstiger als in Pattaya anbieten.
Wer ein ruhigeres Plätzchen sucht, der fährt 15 Minuten in südlicher Richtung bis zu den noch ziemlich ursprünglichen Fischerorten Ban Amphur und Bang Saray. Hier an den zwar recht kleinen, aber sehr sauberen Stränden sieht man so gut wie keine ausländische Touristen. In den beiden Dörfern gibt es noch kleinere lokale Märkte und viele günstige Seafood-Restaurants, wo man in den Abendstunden den Sonnenuntergang genießen kann. Die besten Meeresfrüchte kommen in Ban Amphur übrigens direkt vom Fischerboot.
Für Abwechslung sorgen auch die die vielen vorgelagerten Inseln, die bequem mit dem Boot zu erreichen sind. Vom nur gut 20 Minuten entfernten Utapao Airport, im Süden von Pattaya, gibt es Flugverbindungen nach Phuket und Ko Samui. Auch zum neuen Suvarnabhumi International Airport in Bangkok dauert die Fahrt mit dem Auto nur gut eine Stunde.
Insgesamt gesehen ist die Infrastruktur im Bereich der Chonburi Küste hervorragend. Überall gibt es moderne Straßen, große Fracht- und Yachthäfen, öffentliche Transportmittel, viele moderne Krankenhäuser, verschiedene internationale Schulen, große Shopping-Center, sowie eine Riesenangebot an Häusern und Condominiums verbunden mit einer immer weiter wachsenden Tourismusbranche.
Die Preise für Immobilien sind hier noch erschwinglich. Häuser und Condominiums sind hier etwa 30% billiger als vergleichbare Objekte auf Phuket oder Ko Samui. Angeboten wird alles in allen Preisklassen von Bungalows bis hin zu Serviced Apartments. Und überall wird weiter gebaut, neue Projekte entstehen, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnungen direkt am Strand zu befriedigen. Mit Mietgarantien und vorteilhaften Finanzierungsplänen werden Käufer angelockt. Ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung ist bei der Mittelschicht von Bangkok äußerst beliebt. Mit einem garantierten Mietertrag von 8 bis 10 Prozent sind die angebotenen Objekte sowohl für Einheimische als auch für Ausländer sehr attraktiv.
Es ist jedoch nicht nur die Tourismus-Industrie, die hier stetig wächst. Im Bereich des Laem Chabang Hochsee-Hafens sind zahlreiche große Industrie-Parks entstanden. Auch rund um den Hafen von Maptaphut in der Nähe von Rayong haben sich unzählige Industriebetriebe angesiedelt, die mit dazu beitragen, dass hier eine neue thailändische Mittelschicht entsteht.
In Pattaya können Ausländer leben wie zu Hause, also völlig unter sich. Genau so gut können sie aber auch völlig unter Einheimischen leben. Es bleibt jedem selbst überlassen, welchen Lebensstil er bevorzugt. Wer etwas vom Flair der weiten Welt abbekommen will, der besucht einfach die große sechsstöckige Central Festival Mall an der Beach Road in Pattaya. Wer abschalten will fährt mit dem Boot nach Koh Larn und genießt dort die Entspannung. In Pattaya kann wirklich jeder seinen eigenen persönlichen Lebensstil pflegen.
Nachdem wir jetzt am Schluss angekommen sind mit unserer Betrachtung, warum so viele Rentner es vorziehen, in Pattaya zu leben, sollte sich jeder selbst seine Gedanken darüber machen, was für ihn vorteilhafter ist, in einem Dorf auf dem Lande zu leben, wo niemand Englisch spricht und außer der Dorfapotheke es meilenweit keinen Arzt gibt, vom nächsten Krankenhaus erst gar nicht zu reden, oder ob es nicht vielleicht mehr Sinn macht, seinen Lebensabend in Pattaya einzurichten, einem Ort, der mit am besten geeignet ist für einen Altersruhesitz in Thailand.
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