Das Wort Songkran kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Übergang“ oder „Voranschreiten“. Es steht für das Eintreten der Sonne in ein neues Tierkreiszeichen. Im spirituellen Sinne ist das Fest auch eine Zeit, in der auf das Vergangene zurückgeblickt und der Übergang zu etwas Neuem gefeiert wird. Die religiöse Bedeutung des Festes verliert jedoch in der modernen Zeit immer mehr an Bedeutung. Vor allem in den Städten steht das Vergnügen an erster Stelle. Hier herrscht überall Karnevalsstimmung.
Songkran in Chiang Mai
In diesem Artikel soll jedoch weniger das ausgelassene Volksfest vorgestellt werden, sondern wie Songkran in Chiang Mai auf traditionelle Art und Weise gefeiert wird. Offiziell wird Songkran in diesem Jahr am 12. April gefeiert. Das Fest geht jedoch insgesamt über vier Tage. Es besteht aus wesentlich mehr Ritualen als dem ausgelassen Wasser-Spektakel, das vielerorts heutzutage im Vordergrund steht.
Im traditionellen Sinne werden jedem der vier Festtage bestimmte Rituale zugeordnet, die ich hier einmal näher vorstellen will:
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Songkran in Chiang Mai: Der 12. April: Wan Sungkharn Lohng
An diesem Tag wird üblicherweise das Haus geputzt. Außerdem werden alle Vorbereitungen für das neue Jahr getroffen. Zur Begrüßung des neuen Jahres werden am Abend die besten Kleider angezogen.
In Chiang Mai findet an diesem Tag der große farbenprächtige Umzug statt, der durch die Innenstadt führt. Er nimmt seinen Anfang an der Nawarat Brücke am Mae Ping River, führt von dort zum Thapae Gate und erreicht am Wat Prasingh sein Endziel. Vor allem die jüngeren Menschen nehmen den Umzug zum Anlass, auf den Straßen ausgelassen zu tanzen und zu feiern. Dabei fließt nicht nur Wasser, sondern auch reichlich Alkohol.
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Der 13. April: Wan Nao
An diesem Tag werden die Speisen zubereitet, die benötigt werden, um am nächsten Tag den Tempel zu besuchen. Damit erweist man Buddha die nötige Ehrerbietung. Abends gehen die Einheimischen zu den Ufern des Mae Ping Flusses und nehmen etwas Erde für die Blumenkübel im Wat Prasingh mit. Damit wird ein alter Brauch nachvollzogen.
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Der 14. April: Wan Payawan
Das neue Jahr beginnt an diesem Tag mit dem Tempelbesuch. Die am Vortag zubereiteten Speisen, frische Früchte, Umhänge für die Mönche und viele andere Geschenke werden im Tempel übergeben. Zuhause wird das Ritual abgeschlossen, indem die Buddha-Statuen, die es in jedem Haushalt gibt, mit parfümiertem Wasser bespritzt und gereinigt werden.
Nach alter Tradition wird erst an diesem Tag mit dem Wasserspritzen angefangen. Ursprünglich bestand diese Zeremonie darin, jemanden leicht mit Wasser zu bespritzen. Die lebensfrohen Thais haben jedoch daraus ein riesiges Wasser-Spektakel gemacht.
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Der 15. April: Wan Parg-Bpee
In Chiangmai ist der 15. April der letzte Tag eines Festes, in dem viele Menschen nur noch das ausgelassene Wasser-Spekatakel in Verbindung mit Alhohol Exzessen sehen. Im Sinne des traditionellen Songkran bedeutet dieser Tag aber auch, dass die Thais allen familiären und religiösen Pflichten nachgekommen sind. Sie können sich jetzt wieder dem widmen, was sie eigentlich am liebsten mögen, nämlich: „Sanuk maak maak“.
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